taz.de: «Ich möchte lieber nicht!»
taz.de vom 20.11.2018
„Die freundliche, aber bestimmte Weigerung, mit der Neuen Rechten in Dialog zu treten, kann auch bewusstes Ergebnis eines Denkprozesses sein.“
Marc Jongen dazu: Die linke taz versucht hier zu rechtfertigen, warum es richtig ist, den Dialog mit der „Neuen Rechten“ – oder was die taz darunter versteht – zu verweigern, etwa Thilo Sarrazin und mich an der Uni Siegen nicht reden zu lassen. Unter anderem so:
„Der gesellschaftliche Kampf um Hegemonie wird auch geführt mit Verweigerung, diskursiver Sabotage und Blockade (nicht reden wollen, glauben, was man will, lügen), und leider auch mit Gewalt. Die Neue Rechte hat einige dieser Strategien perfektioniert. Und die Linke? Soll sich mit den Wortführern der Neuen Rechten zum demokratischen Gespräch treffen? Wie diskutiert man, wenn das Gegenüber einen nicht als gleichberechtigt anerkennt?“
Wo Thilo Sarrazin, ich oder andere aus der ominösen „Neuen Rechten“ gelogen, „diskursive Sabotage“ betrieben, oder gar zur Gewalt aufgerufen hätten, erwähnt der neunmalkluge Schreiberling der taz, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni Osnabrück, natürlich nicht. Weil er es nicht kann. Hingegen kann ich (aus eigener Erfahrung und belegt aus den Medien) dutzende Fälle nennen, wo „die Linke“ genau das tut, was hier zurecht als hoch problematisch beanstandet wird.
Mit anderen Worten: Selten wurde eine derart offenkundige Projektion – anderen unterstellen, was man selbst unentwegt tut (und sein eigenes Fehlverhalten damit rechtfertigen) – so ungeschminkt und fast schon treuherzig zur Schau gestellt. Wohin ist es mit der sogenannten „kritischen Intelligenz“ nur gekommen? Sie ist nur noch eine Karikatur ihrer selbst.