sueddeutsche.de: «Nun sag, AfD, wie hast du’s mit dem Judentum?»

sueddeutsche.de vom 06.07.2016

Von Lothar Müller

Der Konflikt um Wolfgang Gedeon zeigt: In der AfD tobt der Kampf, wie man den Holocaust am besten instrumentalisiert.

Marc Jongen dazu: KOMMENTAR zu dem Gespräch zwischen Götz Kubitschek und mir über die Causa Gedeon in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Der Autor referiert durchaus fair und zutreffend meine Position. Ich denke, dass er auch Götz Kubitschek nicht unrecht tut. Es geht mir NICHT darum, Maulkörbe in der AfD zu verhängen, sondern umgekehrt sicherzustellen, dass wir auch weiterhin politisch schlagkräftig bleiben! Geduldeter Antisemitismus oder auch „nur“ Antijudaismus wirkt – abgesehen von der moralischen Komponente – auch in politischer Hinsicht wie ein lähmendes Gift. Eine derart kontaminierte Partei wird – auch wenn sie Berechtigtes vorträgt – nicht mehr ernst genommen, man hat gegen sie leichtestes Spiel. Wenn die Mitglieder das begreifen, dann wird der unselige Riss, der jetzt durch die Parteibasis geht, auch rasch wieder zu schließen sein. Nur im Vorspann des Artikels findet sich ein Tribut an die Lügenpresse: „In der AfD tobt der Kampf, wie man den Holocaust am besten instrumentalisiert.“ Wenn das, was ich hier und im Gespräch mit Kubitschek sage, Instrumentalisierung des Holocaust ist, was ist dann der Mainstream-Umgang damit?

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