schweizermonat.ch: «Online-Spezial: Über Zustände, die wiederherzustellen sind. Ein Disput zum Thema Konservatismus und Liberalismus.»

schweizermonat.ch vom 06.09.2016

„Vorrede: Im März dieses Jahres kam unser langjähriger und sehr geschätzter Autor Jörg Scheller mit einer Idee auf mich zu. Aus seiner Zeit an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, so Scheller, kenne er den Philosophen Marc Jongen persönlich und wolle mit ihm öffentlich diskutieren, nachdem er Jongens Positionen in einem Essay für DIE ZEIT im Januar dieses Jahres kritisiert und Jongen sich per Online-Statement revanchiert hatte. Jongen, ehemals Assistent von Ex-HfG-Rektor Peter Sloterdijk, hat einen kometenhaften Aufstieg hinter sich – vom bis anhin völlig unbekannten Hochschullehrer zum «AfD-Hausphilosophen» (taz), der seiner konservativen Protestpartei ein intellektuelles Fundament geben will. Jongen nennt das «Avantgarde-Konservatismus» und zieht mit seinen Einlassungen durch die Feuilletons und Kultursendungen. Scheller wolle versuchen, sagte er, seinem ehemaligen Kollegen nicht nur mit «diskursiven Langstreckenwaffen» zu begegnen, sondern eine Diskussion auf Augenhöhe zu führen – den Konservativen mit liberalen Argumenten aus der Reserve locken. Diese Idee fand ich nicht nur anregend, ich hielt Scheller auch an, einen intellektuellen Austausch zu führen, der sich über mehrere Wochen erstrecken sollte – und so ganz bewusst Raum gebe für eine Debatte jenseits populistischen Politgeplänkels.“

Von Jörg Scheller, Marc Jongen

Marc Jongen dazu: VERSUCH EINES DIALOGS zum Thema KONSERVATISMUS UND LIBERALISMUS mit Jörg Scheller, einem ehemaligen akademischen Kollegen, der vor Monaten in der ZEIT einen stark polemischen Artikel über mich verfasst hatte. Dennoch suchte er das Gespräch, was man honorieren muss und das ich ihm also nicht verweigern wollte. Das Ergebnis – als Dialog eher das Dokument eines Scheiterns, als Symptom aber vielleicht umso informativer – ist jetzt im SCHWEIZER MONAT nachzulesen. (Erneut entwickelt sich die Schweiz zum Exil dissidenter deutscher Meinungen und Intellektueller, nachdem die Medien in Deutschland zunehmend gleichgeschaltet werden – oder sich besser gesagt selbst gleichschalten.)
Ins gedruckte Heft hat es der Text auch hier nicht geschafft, da er offenbar den Erwartungen der Redaktion eines „Clash zwischen dem Konservativen und dem Liberalen“ zuwider lief. In die Ecke des gegen „zu viele Freiheiten“ polternden Konservativen wollte ich mich aber nicht schieben lassen, sondern im Gegenteil deutlich machen, dass es nicht mehr weit her ist mit der Liberalität der heutigen „Linksliberalen“. Diese sind eifrig dabei, bereits errungene Freiheiten (der Rede wie des Lebens) wieder abzuschaffen, indem sie sie in Zwangsverordnungen transformieren. Weshalb genuiner Konservatismus sich heute in der paradoxen Lage sieht, auch klassische liberale Werte verteidigen zu müssen. Ganz richtig schreibt daher der Chefredakteur im Vorspann:
„Das hier publizierte Dokument ist Ausdruck eines Phänomens, das gegenwärtig die politische Landkarte Europas spaltet. Es geht nicht mehr nur um liberal und konservativ, links und rechts. Es geht darum, sich darüber zu verständigen, was darunter überhaupt zu verstehen ist. Solange dies nicht ausgemacht ist, kreisen die Debatten früher oder später auf zunehmend aggressive, destruktive Weise um das diffuse Begriffspaar «die» und «uns». Unter dieser bewussten oder unbewussten – sicherlich aber fahrlässigen – Diskursverknappung leiden nicht nur politische Debatten in den Parlamenten, sondern auch die öffentlichen Diskussionen – gedruckt oder am Gartenhag. Der vorliegende Dialog zeigt somit zuvorderst, wie schwer die Bemühungen um Verständigung sind. Und wie dringlich es ist, dass sie fortgesetzt werden.“

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indiatimes.com: «Germany must protect itself … Muslims have integration problems here … right-wing up as democracy overlooks people»

indiatimes.com vom 30.05.2016

German philosopher Marc Jongen, known for ‘avant-garde conservatism’, is associated with the Alternative fur Deutschland (AfD) party, a controversial political outfit making strident calls against refugees and Islam. Speaking with Subodh Ghildiyal in Stuttgart, Jongen, who teaches philosophy at Karlsruhe University of Design, discussed why more Europeans are turning to a growing right-wing, Angela Merkel’s calculations about refugees – and why he thinks Muslim migrants can’t adjust to life in Germany.

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Marc Jongen dazu: INTERVIEW mit „The Times of India“ anlässlich des Bundesparteitags der AfD am 1.5.2016. Für Indien sei das Thema Islam besonders interessant, meinte der Journalist, weil Indien jahrhundertelang unter islamischer Herrschaft stand und noch heute die größte muslimische Bevölkerung weltweit besitzt.

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kathpress.at: «Neue Rechte ist Kampfansage an biblichen Monotheismus»

kathpress.at vom 19.05.2016

Wien-Innsbruck, 19.05.2016 (KAP) Sie treten mit dem Impetus auf, das „christliche Abendland“ retten zu wollen – dabei liegt der neuen Rechten wie etwa der „Identitären Bewegung“ nichts ferner als das jüdisch-christliche Erbe, ja der Monotheismus selbst: Darauf hat der Innsbrucker Theologe Jozef Niewiadomski in einem Beitrag in der aktuellen Ausgabe der „Furche“ hingewiesen. Indem nämlich die Neue Rechte auf Vorrechte etwa der Einheimischen vor den „Fremden“ poche und damit letztlich die Gleichheit aller Menschen bestreite und das Bekenntnis zu Menschenrechten und Menschenwürde als Relikte einer vergangenen Ära abtue, wende sie sich zugleich gegen jene Errungenschaft, die den biblischen Monotheismus auszeichne: Das Bekenntnis zu einem „allen Menschen gemeinsamen Wertehorizont“. Weiterlesen →

timesofindia.com: «AfD bats for `integration of Islam‘ in German society»

timesofindia.com vom 02.05.2016

„The Alternative fur Deutschland (AfD) has put “integration of Islam“ in German society on its political agenda, setting the tone for what will be a contentious debate as the country grapples with social polarisation, postrefugee crisis. Coming out with its first manifesto since its inception in 2013, the rightwing outfit has spelt out what it stands for -a shrunk Euro zone, tightened European borders. It has also sought the Switzerland model of “direct democracy“ through referendums. But what is sure to dominate the discourse is its push for a “European“ Islam, divorced from the Arabic world.“

By Subodh Ghildiyal

Marc Jongen dazu: „The Times of India“, die größte indische Tageszeitung, interessiert sich für die AfD, besonders für unsere Islam-Politik. Mit dem Journalisten hatte ich am Stuttgarter Parteitag gesprochen.

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POLITICO: «Angry 8: Inside Germany’s far-right AfD»

politico.eu vom 27.04.2016

BERLIN — The far-right Alternative for Germany has turned German politics on its head, but leadership squabbles threaten to derail the party’s rapid rise.

Founded in 2013 as a protest party calling for the abolition of the euro and an end to bailouts given to EU members, it has developed into a far-right force to be reckoned with and now takes aim at Chancellor Angela Merkel’s refugee policy and the role of Islam in Germany.

It’s a strategy that’s working, with opinion polls putting the AfD at 12 percent support. In March it had its best-ever results in three state elections.

Von Janosch Delcker

Marc Jongen dazu: Kleine, nicht unwitzige Typologie der AfD-Führung fürs englischsprachige Ausland, in der auch ich zu Ehren komme.

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nybooks.com: «Behind the New German Right»

nybooks.com vom 14.04.2016

„Throughout its postwar history, Germany somehow managed to resist the temptations of right-wing populism. Not any longer. On March 13, the “Alternative for Germany” (AfD)—a party that has said it may be necessary to shoot at migrants trying to enter the country illegally and that has mooted the idea of banning mosques—scored double-digit results in elections in three German states; in one, Saxony-Anhalt, the party took almost a quarter of the vote. For some observers, the success of the AfD is just evidence of Germany’s further “normalization”: other major countries, such as France, have long had parties that oppose European integration and condemn the existing political establishment for failing properly to represent the people—why should Germany be an exception?“

Von Jan-Werner Müller

Marc Jonge dazu: Gut informierter Bericht (aus der Mainstream-Perspektive) über die AfD und ihre intellektuellen Hintergründe in THE NEW YORK REVIEW OF BOOKS:
Three-quarters of Germans now expect the AfD to enter parliament in the national elections in 2017. And even if the party doesn’t reach the required threshold, it, and its intellectual supporters, will have brought about the most dramatic change in mainstream German political discourse since the country’s unification in 1990.

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