sueddeutsche.de vom 21.02.2016
Marc Jongen gilt als Parteiphilosoph der AfD. Platte Parolen sind ihm fremd. Mit Platon will er das Erregungsniveau heben.
Von Karin Janker
Marc Jongen dazu: WUTDENKER werde ich jetzt in der Süddeutschen Zeitung schon genannt. Was folgt denn als nächstes? „Der philosophierende Berserker“, „Dr. Attila (der Hunne)“…? 😉 In der Sache bringt der Artikel nichts Neues, sondern schreibt aus alten Berichten von längst vergangenen Vorgängen ab, stellt diese als aktuell dar und fügt ihnen ein paar neue Diffamierungen hinzu. Wie etwa: ich schürte Fremdenangst in meinen Vorträgen, was absurd ist und an Verleumdung grenzt.
Eine grobe journalistische Fehlleistung ist der Eindruck zu Beginn, eine studentische Störaktion einer meiner Wahlkampfreden habe an meiner Hochschule in Karlsruhe stattgefunden. Das ist entweder grottenschlecht recherchiert oder eine bewusste Irreführung der Leser – vermutlich eher letzteres. Wie in Online-Artikeln nachzulesen, begab sich der Vorfall in Friedrichshafen und dies auch nicht an einer Hochschule, sondern im Graf-Zeppelin-Haus. Auf die Entfernung der Protestierer musste ich drängen, da sie sich durch störende Zwischenrufe bemerkbar machten.
Wie „fair, offen und neutral“ die SZ berichtet, zeigt sich exemplarisch daran, dass eines der Begleitbilder zu dem Artikel einem tweed von Alexander Salomon, MdL der „Grünen“, entnommen ist, inkl. dem urtoleranten und erzdemokratischen Kommentar: „AfD und Kargida not welcome! Müsste meines Erachtens über allen Türen in Karlsruhe stehen.“ Über allen Artikeln der SZ zur AfD müsste m.E: stehen: „Achtung: Tendenziöser Kampagnenjournalismus!“
Wie Frau Janker am Ende darauf kommt, mein „Ziel“ sei es, in den „Bundesvorstand der AfD einzuziehen“, bleibt ihr Geheimnis. Mein Ziel ist es vielmehr, das politische Klima und die politischen Mehrheitsverhältnisse in Deutschland zu verändern.