Das 1892 uraufgeführte Ballett „Der Nussknacker“ von Tschaikowski, das über die Jahrzehnte gerade zur Weihnachtszeit das Publikum verzaubert hat, wird dieses Jahr aus dem Programm des Berliner Staatsballetts genommen.
Die 1,5 Millionen Euro teure Inszenierung, die auf die historische Choreografie von M. Petipa zurückgreift, ist der kommissarischen Balletintendantin, Dr. Christiane Theobald, nicht mehr politisch korrekt genug.
Schon in den letzten Jahren wurde die seit ihrer Einführung 2013 beliebte Inszenierung am Staatsballett der postkolonialen Ideologie gemäß zurechtgebogen – zwei Kinderrollen dürfen nicht mehr schwarz geschminkt auf die Bühne. „Blackfacing geht nicht“ (Theobald)
Besonders die Tänze mit Szenen aus Indien und China missfallen Frau Theobald: „Man muss wissen, der ursprüngliche Choreograph Marius Petipa war nie in Indien oder China, es ist reine Fantasie, das Original behauptet aber: So ist Indien, so ist China!“ In den Tänzen würden Stereotype gezeigt, die in „postkolonialer Zeit nicht mehr vertretbar“ seien.
Selbst wenn das Original dies behaupten würde, was völliger Blödsinn ist, weiß das aufgeklärte Publikum Kunst und Realität sehr wohl zu unterscheiden. Es braucht keine Bevormundung durch postkoloniale Ideologen. Aber „reine Fantasie“ muss natürlich weg, wo kämen wir denn hin!
Wenn es nach dieser verqueren Logik geht, dann hätte es nie eine gegenseitige Befruchtung von Kulturen geben dürfen, und große Teile der europäischen Moderne müssten künftig der Zensur zum Opfer fallen. Wenn es noch eines Beweises für die Kunstfeindlichkeit der postkolonialen Ideologie bedurfte hätte, so hat ihn dieser kulturlose Cancel-Akt erbracht.
https://www.bz-berlin.de/kultur/wegen-haremsdamen-und-blackfacing-kein-nussknacker-im-berliner-staatsballett?fbclid=IwAR09tfzrVnStYiU6MsQ2fgPJYFukhFwNA2u-ON4w8NSyJYaZ5JN2-e7POj4
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