tagesspiegel.de: «Neu denken lernen»

FOTO: PICTURE ALLIANCE / MARIJAN MURAT

„Der Bundestag debattiert über die Rückgabe von Kolonialkunst – und einen Erinnerungsort.“

Von Birgit Rieger

Marc Jongen dazu: Der Tagesspiegel zur Debatte um die Rückgabe von Kolonialkunst an die ehemaligen Kolonien: „Laut dem AfD-Abgeordneten Marc Jongen kultiviere Deutschland einen Schuldkomplex, es drohe „der weitere Ausverkauf unseres Landes“. Eine Anfrage der AfD, wie viele Mitarbeiter im Berliner Ethnologischen Museum und im Museum für Asiatische Kunst mit Provenienzforschung beschäftigt sind, ergab: Es sind zehn beziehungsweise 16. Im Grunde also viel zu wenige. SPD-Abgeordnete Helge Lindh schlägt indes vor, in Bezug auf afrikanische Sammlungsstücke in deutschen Museen die Kontrolle abzugeben. Es sei nicht an uns zu entscheiden, was mit diesen Objekten geschehen soll. Die afrikanischen Länder müssten hier das Sagen haben. Es wird dauern, die eurozentrische Perspektive, vielleicht auch den Reflex des Helfenwollens abzulegen – und muss von allen, in der gesellschaftlichen Breite geleistet werden, nicht nur von einigen Spezialisten. Europa muss neu denken lernen.“
Damit ist der tiefe Graben zwischen der AfD und den linken Parteien in dieser Frage knapp aber deutlich zum Ausdruck gebracht. Fragt sich nur, wer hier neu denken lernen muss…
Über die entsprechende Debatte im Bundestag berichtet (hier deutschlandfunk.de) auch der Deutschlandfunk: „Es sind die Grünen, die mit einem Antrag „zur kulturpolitischen Aufarbeitung unseres kolonialen Erbes“ eine erste hitzige Diskussion unter den Abgeordneten auslösen. Hitzig deshalb, weil die AfD kräftig mitmischt.
Die finden nämlich die ganze Rückgabe-Thematik nicht nur völlig überflüssig, sondern auch unverantwortlich, beklagt AfD-Kulturpolitiker Marc Jongen.
„Ja meine Damen und Herren, es wird munter weitergehen mit dem Ausverkauf unseres Landes, das wird inzwischen ganz unverhohlen angekündigt. Und einmal mehr wird hier in der deutschen Politik Moral oder besser Moralismus über das Recht gestellt.“

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