faz.net: « Diskussionsverbot: Insulaner auf dem Campus»

Bild: DPA

„Immer mehr große Universitäten können sich nicht mehr vorstellen, einen Redner zu einer Veranstaltung einzuladen, mit dessen politischen Sichtweisen sie nicht übereinstimmen. Eine Glosse.“

Von Thomas Thiel

Marc Jongen dazu: Die FAZ betätigt sich hier zur Abwechslung als die STIMME DER VERNUNFT. Sie kritisiert das absurde REDEVERBOT, das der Rektor und der Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen gegen THILO SARRAZIN und mich erlassen wollen:
„Was ist geschehen? Der Siegener Philosophieprofessor Dieter Schönecker hat den Sozialdemokraten Thilo Sarrazin und den AfD-Kulturpolitiker Marc Jongen zu einem Seminar über Meinungsfreiheit an der Universität geladen. Er verband diese Einladung, wie er mitteilt, nicht mit der Absicht, die AfD zu wählen, der er sich politisch nicht nahe fühle. Das scheint allerdings etwas zu sein, was sich der Siegener Rektor Holger Burckhart und der Dekan der Philosophischen Fakultät, Niels Werber, absolut nicht vorstellen können. Sie haben Schönecker die Universitätsmittel für das Seminar gestrichen und sich ausdrücklich von der Einladung distanziert.
Die Einbindung von Jongen und Sarrazin, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme, enthalte unweigerlich eine politische Botschaft, die gegen die Grundwerte der Universität Siegen verstoße. Eine wissenschaftliche Befassung mit dem Thema Redefreiheit sei nicht mehr möglich. Ein Argument möchte man das noch nicht nennen, eher eine Meinungsbekundung. Schöneckers Philosophie-Kollegen, die ihm den Rücken stärken, schämen sich jedenfalls nicht so demonstrativ wie Rektor und Dekan und wollen auch die Unterscheidung zwischen Politik und Wissenschaft nicht wie diese aufgeben.“
Um der Redefreiheit und Debattenkultur in Deutschland willen kann man nur hoffen, dass sich die liberalen Geister gegenüber den Jakobinern in Talaren durchsetzen.

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