Die ESN konnte heute Milliardenzahlungen an korrupte Entwicklungsländer verhindern und den sogenannten Sevilla-Report im EU-Parlament zu Fall bringen. Der Bericht sah – im Vorfeld der 4. internationalen Konferenz über Entwicklungsfinanzierung in Sevilla – einen bedingungslosen Schuldenerlass für Entwicklungsländer vor. Außerdem setzte er sich für eine Erhöhung der Entwicklungshilfe durch die EU-Mitgliedstaaten, globale Eigentumssteuern und Transferleistungen zur Abmilderung des Klimawandels in den Staaten der Südhalbkugel ein. Den Großteil dieser Kosten hätten die europäischen – und damit insbesondere die deutschen – Steuerzahler tragen müssen. Der Bericht fand jedoch keine Zustimmung: Die ESN Group stimmte gemeinsam mit anderen Mitte-rechts-Fraktionen dagegen; insgesamt lehnte eine Mehrheit von 340 Abgeordneten den Sevilla-Report ab. Die von mir als Schattenberichterstatter gemeinsam mit Tomasz Froelich eingebrachte Gegenresolution sollte Rücknahmeabkommen mit Herkunftsländern illegaler Migranten zur Vorbedingung für weitere Entwicklungshilfe machen. Außerdem forderten wir mehr Pragmatismus und ein gesundes europäisches Eigeninteresse in der Entwicklungspolitik. Der Antrag erhielt immerhin 120 Stimmen im Plenum. Auch wenn das nicht für eine Mehrheit reichte: Auf die Stimmen der AfD kommt es an! Nur durch unseren Einsatz gab es am Ende eine Mehrheit gegen den Sevilla-Report. Weitere Belastungen für deutsche Bürger konnten damit abgewendet werden. Zugleich ergeht ein klares Signal: Entwicklungspolitik braucht Gegenleistungen und muss nicht zuletzt auch Deutschland zum Vorteil gereichen.